Besser als Zähne zu ersetzen ist natürlich, sie zu erhalten. Dafür gibt es heutzutage mehrere Maßnahmen, die leider nur teilweise oder gar nicht von den gesetzlichen Krankenversicherungen übernommen werden. Eine private Zahnzusatzversicherung kann Ihre Zuzahlung für folgende Maßnahmen zum Zahnerhalt deutlich verringern:
Professionelle Zahnreinigung
Eine sehr wirksame Methode für den Erhalt Ihrer Zähne ist die professionelle Zahnreinigung (PZR). Durch die professionelle Zahnreinigung werden alle weichen und harten Beläge sowie Bakterien von den Zähnen entfernt. Somit wird Karies und Zahnbetterkrankungen effektiv vorgebeugt.
Eine professionelle Zahnreinigung läuft folgendermaßen ab: Vor Beginn wird eine gründliche Untersuchung des gesamten Gebisses vorgenommen. Danach werden sämtliche Beläge auf Zahnoberflächen, zwischen den Zähnen und in den Zahnfleischtaschen mit speziellen Werkzeugen beseitigt. Nach der Beseitigung dieser harten Beläge geht es mithilfe von kleinen Bürstchen und Zahnseide an die weichen Ablagerungen. Anschließend werden die Zähne poliert, um sie zu glätten und so eine erneute Ablagerung an rauen Stellen zu vermeiden. Zum Abschluss werden die Zähne noch fluoridiert, um sie besser vor Säureattacken zu schützen.
Die professionelle Zahnreinigung wird mittlerweile in vielen Zahnarztpraxen angeboten. Normalerweise wird sie im Abstand von 6 Monaten zur idealen Ergänzung der täglichen Zahnpflege empfohlen. Das sollten Sie jedoch individuell mit Ihrem Zahnarzt absprechen.
Die professionelle Zahnreinigung gilt allerdings als Eigenleistung und wird daher nicht von der Krankenkasse übernommen. Sie muss vom Patienten selbst bezahlt werden. Wie hoch diese Kosten sind, hängt vom Aufwand ab und wird daher individuell berechnet.
Viele Kunden haben sich eine höhere Zuzahlung zur professionellen Zahnreinigung gewünscht. Diesen Wunsch hat die ERGO Krankenversicherung AG erfüllt und im Tarif Zahn-Erhalt die jährliche Erstattung auf 60 € angehoben.
Die Wurzelbehandlung
Wurzelbehandlungen haben das Ziel, einen angegriffenen Zahn zu erhalten. Ihre Durchführung ist anspruchsvoll und mitunter langwierig. Bei besonders komplexen Behandlungen können mehrere Sitzungen zum Erreichen dieses Ziels notwendig sein. Auf den ersten Blick erscheint es vielleicht schneller und auch günstiger, einen Zahn mit abgestorbenem Nerv einfach zu ziehen. 2 gute Gründe sprechen jedoch eindeutig für die Wurzelbehandlung:
1. muss ein entfernter Zahn meistens unbedingt ersetzt werden, um negative Auswirkungen auf andere Zähne zu verhindern. Das ist fast immer noch langwieriger und teurer als eine Wurzelbehandlung.
2. ist der natürliche Zahn nach einer Wurzelbehandlung weiterhin fest im Kiefer verankert, wodurch der Knochen erhalten bleibt. Er kann somit sogar später als Stütze für eine eventuell nötige Brücke dienen.
Wann sie angewendet wird
Wurzelbehandlungen werden bei einer vorliegenden Wurzelentzündung sowie nach einem Unfall oder in Vorbereitung auf eine Kronenversorgung notwendig. Vor allem, wenn das Zahninnere teilweise oder vollständig freiliegt. So werden durch die Wurzelbehandlung schmerzhafte und folgenreiche bakterielle Entzündungen der Wurzel vermieden.
Wie sie funktioniert
Unter örtlicher Betäubung wird der Wurzelkanal gründlich mit speziellen Feilen gesäubert und mit desinfizierenden Lösungen gespült, um das Zahninnere von Bakterien zu befreien. Meist wird der Zahn danach erst einmal mit einer provisorischen Füllung versehen, damit er Zeit hat, sich zu beruhigen. Die Füllung der Wurzelkanäle erfolgt nicht selten erst in einer zweiten Sitzung. Die Wurzel wird dann mit einer speziellen Paste gefüllt und in den Zahn ein Wurzelkanalstift eingebracht.
Einlagefüllungen
Einlagefüllungen werden innerhalb von 2 Behandlungsterminen eingesetzt. Beim ersten wird der Abdruck der Zahnreihe genommen, nach dem anschließend im Labor die Füllung hergestellt wird. Beim zweiten Termin wird diese dann in den Zahn gefüllt. Dabei gilt: Vom Zahn muss nach der Kariesentfernung noch genügend Zahnsubstanz vorhanden sein, um den heftigen Kaudruck auszuhalten. Als Füllmaterialien für Einlagefüllungen stehen Inlays aus Gold, Vollkeramik oder Onlays zur Verfügung.
Gold-Inlay
Bei größeren Löchern, vor allem im Backenzahnbereich, werden häufig Gold-Inlays eingesetzt. Sie bestehen dabei nicht aus reinem Gold, denn dies wäre ein zu weiches Material, sondern aus Goldlegierungen. Dieses Material lässt sich sehr exakt verarbeiten und gilt als sehr gut verträglich für den Körper. Wichtig ist auch, dass Gold-Inlays den hohen Kaudruck, der auf den Backenzähnen herrscht, sehr gut aushalten. Sie haben eine Lebensdauer von 15 oder mehr Jahren. Somit gilt das Gold-Inlay als sichere und stabile Füllung, die zwar etwas teurer ist, dafür aber auch länger hält. Nachteil ist allerdings die Farbe – statt zahnfarben ist sie golden und fällt somit deutlich in Auge. Ein Gold-Inlay gilt für die Krankenkasse als Eigenleistung. Deshalb steht Ihnen nur der Zuschuss in Höhe einer vergleichbaren Amalgamfüllung zu.
Vollkeramik-Inlay
Als Alternative zum Gold-Inlay steht das Vollkeramik-Inlay als eine zahnfarbene Lösung zur Verfügung. Da inzwischen sämtliche Nuancen der Zahnfarben nachgestellt werden können, ist dieses Inlay eine perfekte Lösung für Patienten, denen sehr an der Ästhetik ihres Gebisses gelegen ist. Vollkeramik-Inlays sind allerdings einerseits sehr teuer, da die Herstellung sehr aufwendig ist, und andererseits sehr empfindlich. Da Keramik ein sprödes Material ist, ist es außerdem bruchgefährdet. Die Haltbarkeit ist nicht so hoch wie bei den oben beschriebenen Gold-Inlays. Auch ein Inlay aus Vollkeramik gilt für die Krankenkasse nicht als Regelleistung. Daher wird nur der Zuschuss in Höhe einer vergleichbaren Amalgamfüllung übernommen.
Onlay
Bei einem Onlay wird im Gegensatz zu einem Inlay, bei dem die Kaufläche nicht komplett bedeckt ist, meist die ganze Kaufläche inklusive der Zahnhöcker von Metall, Gold oder Keramik überlagert. Es wird meist dann eingesetzt, wenn der Zahn schon so weit zerstört ist, dass die Behandlung mit Inlays nicht mehr ausreicht. Eine weitere Variante ist das so genannte Overlay, das den Zahn noch weiter abdeckt.